Die vier Teile der Bild-Klang-Komposition zeigen sich dem Betrachter als koordiniertes Ganzes. Es entsteht eine dichte, schwebende Atmosphäre voller Ungewissheiten. Uniformierte mit Megaphonen und ihr Rufen, Gesten von Menschen in Bahnwaggons, alltägliche Bewegungen und Blicke offenbaren Menschen als Teile strukturierter Systeme. Lotosfeld, Fische und Blüten werden zu irrealen Erscheinungen. Automatisierte Handlungsabläufe verdichten sich zu ambivalenten Choreographien. Unsicherheit und Orientierungslosigkeit werden sichtbar, und der Wunsch, die Welt zu ordnen. Die Frage nach einer heiteren Zukunft bleibt offen.
Jan Verbeek, geb. 1966, studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Kommunikationsforschung in Bonn und von 1989 bis 96 Freie Kunst bei Nan Hoover und Nam June Paik an der Kunstakademie Düsseldorf; Meisterschüler von Paik. Postgraduiertenstudium Medienkunst an der KHM Köln, 1999 Diplom mit Auszeichnung. Internationale Ausstellungs- und Lehrtätigkeiten. Einzelausstellungen mit audiovisuellen Rauminstallationen u.a. im Kunstmuseum Bonn, Museum Fridericianum Kassel, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, in der Kunsthalle zu Kiel und im Skip City Visual Museum Saitama, Japan.
Jan Verbeeks Videos werden weltweit gezeigt und sind Teil öffentlicher Sammlungen, u.a. des Museum of Modern Art New York. Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Marler Video-Kunst-Preis, Bremer Videokunst-Förderpreis, Kunstpreis der Stadt Bonn, Preis für den besten Dokumentarfilm beim Tampere International Short Film Festival und den Musik im Kurzfilm-Preis beim Internationalen Kurz Film Festival Hamburg.